Therapierichtungen
Kognitive Verhaltenstherapie
Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Behandlung einer Vielzahl psychischer Störungen und Belastungen wie Depressionen, Ängsten, Zwangserkankungen, Essstörungen oder Schmerzstörungen.
Wir gehen dabei davon aus, dass unsere Kognitionen (Gedanken, Bewertungen, Erwartungen und Überzeugungen) massgeblich Einfluss haben darauf, wie wir uns fühlen, verhalten und körperlich reagieren. Mithilfe der KVT werden belastende und nicht-hilfreiche Bewertungen aufgedeckt, überprüft und durch hilfreichere Gedanken und Strategien ersetzt. Ziel ist dabei die langfristige «Hilfe zur Selbsthilfe».
Systemische Therapie
Die Systemische Therapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren, das den Fokus nicht nur auf das Problemverhalten, sondern vor allem auch auf den sozialen Kontext psychischer Störungen richtet. Schwierigkeiten werden nicht als Eigenschaften einzelner Personen gesehen, sondern vielmehr als Ausdruck der aktuellen Kommunikation und Beziehungen in einem System/einer Gruppe.
In der Systemischen Therapie haben wir das Ziel, bisherige Muster und Vorannahmen in Frage zu stellen und andere Sichtweisen anzuregen, um neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Wir verstehen uns dabei nicht als die Expertinnen, die die Diagnose stellen und die Lösung vorgeben. Vielmehr möchten wir mit unseren Klientinnen und Klienten (Einzelpersonen, Paaren, Familien) in einen neugierigen und respektvollen Dialog treten, um Sie darin zu unterstützen, Blockaden aufzulösen und neue Perspektiven und befriedigendere Muster des Zusammenlebens zu entwickeln.
Schematherapie
Die Schematherapie ist eine international bewährte Methode zur Behandlung langjähriger, hartnäckiger Muster und Probleme mit Ursprüngen in Kindheit und Jugend.
In einem ersten Schritt werden diese Beziehungs- und Verhaltensmuster identifiziert und in Zusammenhang gebracht mit frühen lebensgeschichtlichen Verletzungen. So können Betroffene verstehen, dass diese Muster ihre Berechtigung haben im Sinne von hochautomatisierten Schutzreaktionen – auch wenn sie heute unangemessen erscheinen.
Nachfolgend werden diese frühen Verletzungen und Muster aufgearbeitet und positiv verändert, um den Weg frei zu machen für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben.
Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT)
Die Imagery Rescripting and Reprocessing Therapie ist ein spezialisiertes, kognitiv-verhaltenstherapeutisches Verfahren zur Verarbeitung von emotionalen, körperlichen und sexuellen Traumata.
Es werden dabei emotionale und bildhafte Strategien kombiniert zu einem Verfahren, das eine schonende Bearbeitung der traumatischen Erlebnisse ermöglicht.
Die IRRT besteht aus verschiedenen Anteilen, die nacheinander oder auch einzeln angewendet werden können. Zunächst werden die traumatischen Bilder und Vorstellungen aktiviert und konfrontiert, um sie dann mittels der Arbeit mit Stärke- und Bewältigungsbildern positiv zu verändern. Zusätzlich werden selbstfürsorgliche und selbstberuhigende Bilder erarbeitet, um eine verbesserte emotionale Selbstregulation im Alltag zu erreichen.
Acceptance and Commitment Therapy (ACT)
Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT, gesprochen wie das englische Wort act) ist eine neuere Form der Psychotherapie, bei der kognitiv-verhaltenstherapeutische Techniken kombiniert werden mit achtsamkeits- und akzeptanzorientierten Strategien, sowie Interventionen zur Werteklärung.
Der Ansatz beruht darauf, dass Menschen im Allgemeinen versuchen, unangenehme Gedanken, Gefühle oder Körperempfindungen zu vermeiden – indem sie beispielsweise Situationen aus dem Weg gehen, sich betäuben oder sich zurückziehen. Dies ist normal und verständlich – und gleichzeitig funktioniert Vermeidung in aller Regel nur vorübergehend und ist oft verbunden mit erheblichen negativen Konsequenzen für die Selbsterfüllung und allgemeine Lebenszufriedenheit.
ACT zielt daher nicht darauf ab, ‚Symptome‘ oder ‚Störungen‘ zu beseitigen, sondern den Klienten dabei zu unterstützen, unveränderbare Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen zu akzeptieren (anstatt der Vermeidung so viel Raum zu geben) und sich stattdessen an persönlich bedeutsamen Werten und Lebenszielen zu orientieren.
«Hören Sie auf zu kämpfen und beginnen Sie, zu leben.»
Positive Psychologie
Die Positive Psychologie ist die Wissenschaft vom gelingenden Leben, von dem was hilft und gut tut und ist eine relativ neue Forschungsrichtung in der Psychologie. Sie untersucht dabei Fragestellungen wie «Was macht unser Leben lebenswert?», «Was lässt Menschen aufblühen?» oder «Wie finden Menschen Lebensfreude und Sinn im Leben?»
Mithilfe der Positiven Psychologie können Sie lernen, Ihre Stärken zu nutzen, Ihre Widerstandsfähigkeit zu steigern, Ihr Wohlbefinden und Ihre Lebenszufriedenheit zu erhöhen, sowie tragfähige und glückliche Beziehungen zu leben. Nicht zuletzt dient dies zudem der Prävention und Linderung von Burnout.
Achtsames Selbstmitgefühl (Mindful Self-Compassion)
Achtsames Selbstmitgefühl ist die Fähigkeit, mit sich (und damit auch den eigenen Fehlern und Schwächen) mitfühlend und freundlich umzugehen – so, wie wir es auch bei einem geliebten Menschen oder guten Freund tun würden.
Egal wie sehr wir uns bemühen – es wird immer jemanden geben, der besser, erfolgreicher oder attraktiver ist als wir. Wenn wir unseren eigenen Ansprüchen nicht genügen, wird Selbstbewusstsein schnell zu Selbstkritik, was uns schwächt uns, statt uns zu stärken. Selbstmitgefühl dahingegen, wie die Forschung der letzten Jahre zeigt, stärkt das Wohlbefinden, fördert gute Beziehungen, schützt vor Burnout und Stress und hilft, mit Schicksalsschlägen und schwierigen Situationen umzugehen. Es befähigt uns, uns selbst zu stabilisieren und trösten, sowie das körpereigene Beruhigung- und Fürsorgesystem zu aktivieren.